Plakatprojekt
In den Aufgabenbereich der Beraterinnen fallen die Beratung und Unterstützung der Betroffenen in vielfältiger Form. Wir begleiten unsere Klientinnen von der akuten Notsituation zum Zeitpunkt des Erstkontakts bis zur Schlussphase, in der wir sie bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Lebensperspektiven unterstützen. Wie diese Zukunftspläne aussehen verdeutlicht unser Plakat-Projekt, das im Herbst 2016 startete und zum Jahreswechsel 2016/2017 fertig gestellt wurde.
Die Plakate basieren auf zwölf Fotocollagen. Diese Plakat-Serie wurde inzwischen an verschiedenen Orten ausgestellt und ist weiterhin ausleihbar. Sie dient der Öffentlichkeitsarbeit für die Koordinierungs- und Beratungsstelle gegen Menschenhandel (Kobra) in Hannover. Die Ausdrucksstärke und ästhetische Qualität der Plakate motivierten auch zur Herstellung von Wand- und Tischkalendern, die ebenfalls im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden sollen.
Zunächst wurden zwölf Klientinnen fotografisch porträtiert und mit einem weiteren Bild, das den jeweiligen Berufswunsch der Frau symbolisiert, anonymisiert. Dies soll ein Baustein sein auf dem Weg zur Integration in Ausbildung und in die Berufswelt. Wir wollen den Frauen eine Stimme geben, die sich von der des „Opfers“ unterscheidet.
Dabei soll nicht die Biografie der Frauen und ihre Erfahrung als Betroffene des Menschenhandels Thema sein, sondern eine Vision ihres künftigen Lebensweges.
Ein willkommener „Nebeneffekt“ war schon das Fotoshooting, das dem Selbstwertgefühl der Porträtierten einen kräftigen Schub vermittelte. Die vorangegangene, angeleitete Reflektion über eine Vision ihres künftigen Berufswunsches war ebenso Teil des Projekts.
Die Visualisierung der Berufswünsche wie Schneiderin, Erzieherin, Betreiberin einer eigenen Patisserie oder Köchin soll zugleich alle Teilnehmerinnen des Projekts in der zielorientierten Annäherung an ihre Wunschberufe bestärken.
Die junge Fotografin Chantal Seitz zeichnet verantwortlich für Konzept, fotografische Umsetzung sowie Layout und Gestaltung der Poster und Kalender.
Sowohl die Plakate wie die Wand- und Tischkalender wurden finanziert durch freundliche Zuwendungen des Clubs Soroptimist International Hannover 2000.